Im Frühling 1945 beschießen alliierte Flugzeuge irrtümlicherweise einen Eisenbahntransport mit KZ-Häftlingen in der Nähe von München. Die Überlebenden werden in das nahe Benediktiner-Kloster St. Ottilien gebracht und dort in einer improvisierten jüdischen Krankenstation gepflegt.

Unter dem gemeinsamen Dach mit den Patres entwickelt sich eine kleine, aber lebendige jüdische Gemeinde: Die erste Talmud-Version wird hier nach Ende des Krieges auf deutschem Boden gedruckt, ein Orchester ehemaliger KZ-Häftlinge formiert sich und tritt im Kloster und der Region mehrfach auf. Und eine Reihe jüdischer Neugeborener, die „St. Ottilien-Babys“, kommen hier zur Welt.

Aus der Kooperation des Jüdischen Museums München, der Ludwig-Maximilians-Universität und dem Kloster St. Ottilien entstand dieses dreiteilige Projekt. Neben der Ausstellung im Kloster folgte ein umfangreiches Leitsystem den einzelnen Stationen auf dem Klostergelände. Eine Verweis-Installation im Foyer des Jüdischen Museums führte zusätzlich in den Ort und das Thema ein.

Zu sehen waren neben historischem Material auch zeitgenössische Fotos: Der Fotograf Benyamin Reich fertigte eigens für die Ausstellung eine Reihe von Motiven, inspiriert durch die damalige Geschichte. Er lebte dafür gemeinsam mit den Patres im Kloster.

  • Veranstalter Kooperation Jüdisches Museum München, Ludwig-Maximilians-Universität, Kloster St. Ottilien
  • Fotos in der Installation München Benyamin Reich www.benyaminreich.com
  • Grafik rimini berlin www.rimini-berlin.de
  • Projektumfang Leistungsphasen 1-5 gem. HOAI
  • Ausstellungsfläche ca. 350 m2 + Aussenraum